Die Absicherung des „Fuchsbaus“ durch das MfS

Die Absicherung des „Fuchsbaus“ durch das MfS

 

Hinter diesen Fenstern des Kopfbaus hatten zwei Offiziere der Militärabwehr der Staatssicherheit, der Hauptabteilung I, auch als Verwaltung 2000 in der NVA bekannt, ihre offiziellen Arbeitsräume im "Fuchsbau".
Ein weiterer „Anlaufpunkt“ befand sich im Raum 301 des TO-02-Bunkers.

Die Führungsstelle FBZ  ("Fuchsbau")  war beim MfS als Hochsicherheitsobjekt eingestuft.
Kaum vorstellbar ist deshalb der enorme Aufwand zur wirksamen Außenabsicherung des Objektes.
Im Archiv des MfS befindet sich ein Dokument der Hauptabteilung I / LSK/LV/ Strausberg „Zur operativen Durchdringung der Umgebung des FBZ“.
Allein der darin enthaltene Maßnahmeplan wirft ein Licht auf die Arbeitsmethoden von Geheimdiensten.

An dieser Stelle nur einige Auszüge aus diesem Dokument vom 03.04.1978:

... Aufstellung von Personallisten der Gaststätten „Maxim Gorki“,„Sportlerheim“ und „Ratskeller“, sowie des Friedhofs Fürstenwalde...
... inoffizielle Nutzung eines Angestellten auf dem Friedhof Fürstenwalde...
... Überprüfung sämtlicher Personen folgender Straßenzüge:
Saarower Chaussee, Alte Petersdorfer Straße, Akazienweg, An der Autobahn, Rauener Kirchweg, Kastanienweg und Albert-Genz-Straße...
... Überprüfung der Angehörigen des Jagdkollektivs...
... Aufklärung der Wochendgrundstücke der NVA-Angehörigen...
... Überprüfung aller im NVA-Wohngebiet angefallenen PKW aus dem westlichen Ausland...
... Schaffung eines weiblichen IM im HO-Gaststättenbereich...
... Beschaffung von Personallisten der Gaststätten, der Badestelle,der Müllabfuhr und des Müllplatzes Petersdorf und Prüfung auf eine IM-Nutzung...
... Überprüfung sämtlicher anwohnenden Personen Petersdorfs und Suche von Werbungskandidaten...
... Überprüfung der Personen des Ferienobjektes Rückert-Oberschule auf Nutzbarkeit...
... Prüfung einer inoffiziellen Verankerung in der Angriffsrichtung Rauen...
... Überprüfung aller im FBZ tätigen Zivilpersonen...
... Überprüfung der Wartungsingenieure des VEB Robotron Berlin ... Schaffung eines IM...
... Einstellung von Zivilbeschäftigten im FBZ erst nach Bestätigung durch die Spionageabwehr...
... Erfassung aller im FBZ abgelehnten Bewerbungen...
... Nutzung von vorhandenen IM zur Beobachtung bereits erkannter personeller Schwerpunkte,    legendiert über IM in Schlüsselpositionen...


P.S. : Der Autor dieser Seiten hat erst nach Öffnung der Archive des MfS erfahren, daß auch zu seiner Person „operative Vorgänge“ eröffnet wurden.
Dabei ging es um die Erlaubnis zum Bau eines Funkfernsteuersenders, später um die Benutzung eines selbstgebauten Computers im Dienst.
Weitere Ermittlungen wurden eingeleitet, als Anträge zur Funkamateurs- und Segelflugausbildung gestellt wurden.
Wegen „hoher Bedeutsamkeit“ wurden zusätzlich zwei Informelle Mitarbeiter aktiviert.
Die Sache wurde schließlich aber als harmlos eingestuft und so ergaben sich daraus keine Nachteile, wenn man von der Ablehnung der Anträge absieht...