Anstelle eines Nachwortes eine „wahre“ Story des „Berliner Kuriers“ vom 14. Juli 1991:

Anstelle eines Nachwortes eine „wahre“ Story des „Berliner Kuriers“ vom 14. Juli 1991:

Unter 20 Metern Beton - Von der NATO nie entdeckt
„Fuchsbau“ vor Berlin - Atomkriegszentrale der Sowjets

„Ein Ereignis - vor zwei Jahren so unerreichbar fern wie die deutsche Einheit: Vorige Woche besichtigten leitende Herren eines amerikanischen Rüstungskonzerns die deutsche Kommandozentrale der Sowjets und des Warschauer Pakts für den Atomkrieg.
Der „Fuchsbau“, das streng geheime Bunkersystem in den Rauener Bergen, vor Berlin. Jahrelang hat die NATO den „Fuchsbau“ gesucht und ihn nicht gefunden - bis die Sowjets ihn Anfang des Jahres der Bundeswehr übergaben.
Die Zentrale für die gegen den Westen gerichteten Raketen und für die Luftverteidigung der DDR versteckte sich unter 20 Metern Beton in vier Stockwerken unter der Erde. Richtung Bad Saarow, bei Petersdorf rechts weg - eine schmale Asphaltstraße durch waldiges Gelände.
Bis Mitte des vorigen Jahres gab es hier drei voneinander abgetrennte, scharf bewachte Sicherheitszonen. Für jede wurde ein besonderer Ausweis benötigt.
Hinter einer Kurve mehrere Gebäude, Stacheldrahtzäune, Warnschilder, die Schußwaffengebrauch androhen.
Jetzt stehen überall Posten der Bundeswehr am „Fuchsbau“.
Abhörsichere Direktleitungen liefen von hier nach Moskau, zum Oberkommando der sowjetischen Streitkräfte bei Wünsdorf und nach Strausberg, um Stab der NVA. Manfred B., Ex-NVA-Major und beim „Fuchsbau“ zuständig für die Verbindung zu den sowjetischen Streitkräften, beschreibt die Anlage: “Das Herz der Befehlszentrale liegt unter den Gebäuden. Tief in der Erde, sicher gegen Atom- und Neutronenbomben„.
Sie entstand in einem ausgedienten Bergwerk.
In den beiden Mittel-Etagen der vier unterirdischen Stockwerke steckt die modernste Elektronik, die der Osten besitzt. Vom „Fuchsbau" aus wurden die Atomraketen bei Waren-Müritz, Pinneberg bei Schwedt, Jena-Lobeda, Eisenach und Lychen „kommandiert"..........“

 

Und Jahre später: Der Leser dieser Seiten möge nun selber urteilen ...

Qualifizierungsabzeichen der höchsten Leistungsklasse des automatisierten Führungssystems
Ingenieurtechnisch war dieser Bauwerkskomplex eine Meisterleistung.
Auch nach der Außerdienststellung wäre eine Nutzung als technisches Museum der Luftverteidigung mit einem funktionierendem „ALMAS“-System denkbar gewesen.
Auf den Projektionsflächen, den Großsichtanzeigetafeln und an den Arbeitsplätzen im Führungssaal hätte man mit den auf Magnetbändern und Folienrollen gespeicherten echten Luftlagedaten aus Zeiten des Kalten Krieges „Liveshows“ interaktiv vorführen können.
Doch leider wurde das einzige „ALMAS“-Computersystem der DDR-Armee im „Fuchsbau“ gleich nach der Wiedervereinigung verschrottet.